Das Stefan Gwildis als Schauspieler agiert, ist nicht neu. Die Frage ist dennoch, wie viel Schauspieler steckt in Gwildis oder wie viel Gwildis steckt in seinem Schauspiel? Trotz großer Wandlungsfähigkeit in den verkörperten Rollen, bleibt es im Kern Gwildis. Er spielt nur das, was er will. Er nimmt sich auch keine Traumrollen vor, die Rolle findet ihn. Auch in diesem Zusammenhang beweist sich einmal mehr sein Naturell. Er ruht in sich, lässt es auf sich zukommen und entscheidet dann mit größter Aufmerksamkeit, ob es zu ihm passt. So war es schon zu frühen Zeiten in den Produktionen von APRILLFRISCH • MäGäDäM • SCHWARZ, im Ensemble des Thalia Theater oder ganz aktuell in der laufenden Produktion „Große Freiheit Nr.7“ im St. Pauli Theater. Man spürt immer, dass Gwildis die Bühne so zu leben versteht, wie es im Ursprung gedacht war. Live und authentisch. Und dabei beherrscht er die gesamte Klaviatur um Bühnenmomenten die entsprechende Atmosphäre geben zu können, egal ob es sich hierbei um den lauten oder leisen Moment handelt. Aktuell spielt Gwildis in Hamburg die Hauptrolle des Johnny Kröger unter der Regie von Ulrich Waller.

große freiheit nr. 7

Als damals das Angebot kam, die Nachfolge für den wunderbaren Volker Lechtenbrink zu übernehmen, musste Gwildis keine Sekunde überlegen. Was für eine Paraderolle für den waschechten Hamburger. Und dann noch im St. Pauli Theater. Alles passt in der Inszenierung und Gwildis spielt Johnny Kröger mit dem Herzblut, wie es seine berühmten Vorgänger ebenso taten. Das schöne ist, dass Gwildis seine ganze Vielfalt des Entertainments mit einbringen kann, vom Gesang bis zu seiner ganz eigenen Interpretation des Schauspiels.